Elias
aus dem Projekt: All in this Together, 2021
Mafalda Rakoš
All in this together handelt von sozialer Isolation, dem Entstehungsprozess von vier Portraits und den psychischen Auswirkungen des ersten Corona-Jahres auf die Portraitierten.
Es ist sowohl ein künstlerisches als auch eine anthropologisches Unterfangen. Gemeinsam mit vier ProtagonistInnen – Sara, Elias, Flora und Manuela – hinterfragt die Künstlerin, wie sich die soziale Isolation auf ihre mentale Gesundheit im Allgemeinen und ihre Suchterkrankungen im Speziellen auswirkte. In Gesprächen, Zeichnungen und Porträts versucht sie, etwas Unsichtbares– Gefühle zur Einsamkeit, Verwirrung, aber auch der Harmonie und Ruhe– für die Kamera sichtbar zu machen. Im Laufe der Begegnungen rückte ihr dialogischer Charakter immer weiter in den Mittelpunkt, und eine weitere Frage tauchte auf: Wo kann sich ein solches künstlerisches Projekt mit einem therapeutischen Prozess überschneiden, und wo sollte man sie strikt voneinander trennen?
Ziel dabei war es, etwas Unsichtbares – die innere Einsamkeit, Verwirrung, Überforderung aber auch des Einklangs und der Ruhe – an die Oberfläche zu holen und für die Kamera sichtbar zu machen. Der dialogische Prozess hinter diesen Bildern, ihr Entstehungskontext, rückte dabei immer weiter in den Vordergrund.
Vse skupaj govori o socialni izolaciji, procesu nastajanja štirih portretov in psiholoških učinkih prvega leta koronavirusa na portretirance.
Gre za umetniško in antropološko delo. Umetnik skupaj s štirimi protagonisti - Saro, Eliasom, Floro in Manuelo - podrobno preučuje, kako je socialna izolacija vplivala na njihovo duševno zdravje na splošno in zlasti na njihove odvisnosti. V pogovorih, risbah in portretih poskuša nekaj nevidnega - občutke osamljenosti, zmedenosti, pa tudi harmonije in miru - narediti vidno za kamero. Ko so srečanja napredovala, je njen pristop, ki je temeljil na dialogu, postajal vse bolj osrednji in pojavilo se je še eno vprašanje: Kje se lahko takšen umetniški projekt prekriva s terapevtskim procesom in kje morata biti strogo ločena?
Cilj je bil nekaj nevidnega - notranjo osamljenost, zmedenost, pretirane zahteve, pa tudi harmonijo in mir - spraviti na površje in narediti vidno za kamero. Proces dialoga, ki je stal za temi podobami, kontekst, v katerem so nastale, je vse bolj stopal v ospredje.
„Das Thema dieses Bildes ist die Pandemie-Müdigkeit. Die schwarzen Tentakel [meiner Zeichnung] symbolisieren für mich den ständigen Input von außen, mit dem man nicht interagieren und gegen den man sich irgendwie nicht wehren kann. Die Person ist von einer Silhouette umgeben: Auf der einen Seite ist sie gefangen, auf der anderen Seite verschwimmen die Grenzen. Die Linie soll Fragmentierung, Zerbrechlichkeit, meine Frustration zeigen. Es ist erschreckend, wie sehr man die Außenwelt ausblenden kann. Manchmal will man gar nichts mehr hören oder sehen.“
„Neulich sprach ich mit einem Freund darüber, was passieren wird, wenn alles vorbei ist, dass viele einfach zur Normalität zurückkehren wollen.
Meiner Meinung nach wäre das jedoch das Schlimmste, was passieren könnte - zur Normalität zurückzukehren, ohne Lehren aus der Pandemie zu ziehen.“
Übersetzt aus dem Buch: All in this Toghether (Erscheinungsdatum Juni 2024)