Diandlan, 2024
Pia Wilma Wurzer
I bin weggångan, bin wiederkeman, bin då geblieben,
I bin hergebråcht wordn und då werd i bleiben.
Fertig ångezogn setz i mein Bänderhuat auf,
Schau noch amol aufn Messzettl,
und fåhr dånn durthin wo sich de Leit jeden Suntog treffn.
Liaba geh i hinta de Leit vorbei,
Muas nit über’s Wetter reden
Und schon går nit über mi. Es soll neamb nix wissn von mir.
I setz mi auf die linke Seitn, in die vurletzte Reih,
schlåg’s Gebetsbiachle auf und wiederhol dieselben Satz,
de i schon als Kind auswendig lernt håb:
Durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld;
mit meiner großen Schuld fåhr i dånn wieder ham,
zruck zum Hof mitm Haus wo dås Holz schon lång dunkel is.
Im Ståll steahnt noch zwa Kiah, ane krånk, de åndre nix wert.
Zfrieden muast sein, es is hålt wie’s wår.
Daham wårn’t vül Kinda und da Våter is gstorbm.
So wår zan Schulgeahn koa Göld mehr då.
Und ånstått in a höhere Schul bin i dånn za de Nåchbarn gångan.
Zum Årbeiten, für a bissle a Göld.
Seitdem håt mi de Årbeit neama valåssn.
Gheiratet håb i und Kinder wårn’t a.
Zum Kinder fiahrn håb i kan Führerschein gebraucht…
und jetz bleib i daham.
Und wårt drauf, dass se vergeht, die Zeit
und mit meiner sölba gnahtn Tråcht håb i heit noch a Freid.
In die Feistritz wollt i eigentlich nie einaziagn,
doch håt mi vor Jåhrn sowås wie Liebe hergebråcht
und seitdem bin i neama weg.
Sitz jetzt då in mein Stibalan und lies Biacha als Fenster zur Welt.
Spazierengehn tuat ma gut, då bin i fir mi.
Kånn fåst übar.ll hingehn, wo i lei will.
Åls i noch jünger wår, wår dafür koa Zeit,
genauso wenig wie für’s eigene Göld.
Wår eh daham genug zum Tuan,
doch wås dås gekostet håt waß i erst heit.
Oft amol is vielleicht sogår guat dåss i blär.
Und so tråg hålt jede ihr Kreiz…
und meins, dås werd wohl mei Ehemånn sein.
Meine Finger san schon ålle gånz steif
håmbn Rechen beim Heign z’fest einghåltn,
und die Kälber am Strick z’long umagfiaht, zu fest gezogen.
Meine Fiaß, de san miad. Wolln’t neama weit gehn.
Mir kummt’s vur als war die Wiesn zu steil gwesn.
Doch tat i’s noch amol genauso tuan.
Mein Traum håb i glebt, wår lei schwar, so allan.
Schwar is mei Wäsch und die Stiagn is steil,
is mit de Jåhr immer schwarar wårn.
Zum Nåchdenkn wår am Ånfång nit går so väl Zeit.
Und plötzlich wår da mei Daham.
Als Fremde geblieben werd i ah neama gehn,
dafür fehlt ma die Kråft und die Freid.
Und oft amol fühl i mi då dånn doch irgendwie frei,
weil i glab, dåss i gehn kånn wånn immer i wüll,
åba irgendwie is dås dånn doch nit so leicht.
Mei Buckel is mittlerweile schon breit
und über mi reden tuan se bis heit.
Und so båck i dås Brot, knet den Teig in da Fruah.
Da Sauerteig is schon so ålt wie da Hof.
I fuata die Schweine und schneid unsern Speck
richt uns de Jausn und ram’s glei wieder weg.
Oft wår und bin i allan,
und dås tuat ma schiach weh.
Und so kurz wie da Summa mi frei fühlen låsst,
So tiaf is im Winter der Schnee.